Museum Nikolaikirche
Geschichte der Nikolaikirche
Seit fast 800 Jahren prägt die Nikolaikirche das Zentrum Berlins und bildet den Mittelpunkt des Nikolaiviertels. Ihr Name geht auf den heiligen Nikolaus von Myra zurück. Das deutet darauf hin, dass sie die Kirche einer Kaufmannssiedlung war. Das vermutlich älteste Bauwerk Berlins hat einen langen Weg zurückgelegt. Die Geschichte der Nikolaikirche reicht bis in die Zeit der Stadtgründung. Die 40 Meter lange spätromanische Pfeilerbasilika aus Feldstein entstand um 1230. Das spitzbogige Westportal trug bereits frühgotische Züge. Während der nächsten Jahrhunderte erfuhr die Kirche viele bauliche Veränderungen. Das Langhaus der Feldsteinbasilika wurde abgebrochen und durch eine dreischiffige frühgotische Backsteinhalle ersetzt. Die Choranlage wurde eingewölbt und ein erweitertes Hallenumgangschor beigefügt. Schließlich erfolgte ein zweigeschossiger Sakristei- und Kapellenanbau. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieser durch die neugotische Doppelturmfassade ersetzt. War das Geld für all die vielen Um-, Aus- und Anbauten einmal zu knapp, ergriff man auch schon mal ungewöhnliche Maßnahmen. So erklärte 1460 Bischof Dietrich IV., dass jenen, die innerhalb eines Jahres zum Bau an der offenbar einsturzgefährdeten Kirche St. Nikolai beitrügen, ein 40-tägiger Ablass gewährt werde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Nikolaikirche bis auf die Grundmauern zerstört und blieb als Ruine bestehen. Erst mit der Planung der 750-Jahr-Feier für Berlin wurde das Interesse am Nikolaiviertel und damit auch an der Nikolaikirche geweckt. Von 1980 bis 1987 wurde die zerstörte Kirche in ihrer zuletzt bestehenden Form vollständig wiederaufgebaut. Die Nikolaikirche hat nicht nur eine reiche architektonische Geschichte, sondern war auch über die Jahrhunderte ein historischer Ort des religiösen und weltlichen Lebens in Berlin. Die ursprünglich römisch-katholische Kirche wurde Zeugin der Reformation, als 1539 die erste lutherische Predigt noch vor der offiziellen Anerkennung durch den Landesherrn gehalten wurde. 1540 gewährte der Küster der Nikolaikirche entgegen dem kurfürstlichen Verbot Hans Kohlhase, dem Vorbild für Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“, Unterkunft. Im 17. Jahrhundert wirkten die Kirchenliedkomponisten Paul Gerhardt als Pfarrer und Johann Crüger als Kantor in der Nikolaikirche und trugen zu ihrer Bedeutung bei. Am Reformationstag 1938 endete die Nutzung der Kirche für die Gottesdienste ihrer Gemeinde und das Gebäude wurde Eigentum der Nationalsozialisten des deutschen Reichs. Geplant war die Umgestaltung der Kirche zu einem „Musikdom“ für Berlin. 1990 wurde in der Nikolaikirche Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum ersten Gesamtberliner Ehrenbürger seit der Teilung der Stadt ernannt und 1991 fand hier die konstituierende Sitzung des neu gewählten Gesamtberliner Abgeordnetenhauses statt. Heute steht die Nikolaikirche unter Denkmalschutz und wird als Museum und als Konzerthalle genutzt.
„Geschichte und Raum begreifen“ – Führungen Museum Nikolaikirche
Die Führungen unter der Überschrift „Geschichte und Raum begreifen“ durch die Nikolaikirche behandeln die Baugeschichte des ältesten Kirchengebäudes Berlins, das heute ein Museum ist. Sie vermitteln einen Eindruck vom Aussehen und von der Ausstattung sowie von der Nutzung der Kirche von ihrer Entstehung 1230 über ihren Wiederaufbau 1987 bis heute. Die Nikolaikirche bietet einen ganz besonderen Raumeindruck, der beim Rundgang durchs Kirchenschiff mit Klangproben und Tastmöglichkeiten vermittelt wird. Bauelemente und Objekte, die die Geschichte des Ortes veranschaulichen, werden dabei hervorgehoben und durch ausführliche Beschreibungen, Architekturmodelle und Tastobjekte zusätzlich erfahrbar gemacht.
Bereits im ersten Abschnitt der Führungen erwartet die Teilnehmer ein haptischer Höhepunkt, die Architekturmodelle. Dabei handelt es sich um 3-D-Modelle, die von einer Fokusgruppe aus blinden und sehbehinderten Personen gemeinsam mit Studierenden der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Mitarbeiter:innen des Stadtmuseums sowie Vertretern der Firma inkl.design initiiert und geschaffen wurden. Die Modelle zeigen unter anderem die Vorderfront der Nikolaikirche mit ihrem Eingangsbereich, den gesamten Kirchenbau mit offenem Innenbereich, den Baukörper der spätromanischen Basilika mit Querhaus sowie verschiedene Einzelheiten des Kirchengebäudes, darunter den Chor. Zusätzlich zu den Erläuterungen, die von den Guides gegeben werden, sind die Modelle mit erklärender Audiodeskriptionsspur versehen und auf den Tischen, auf denen sie stehen, in Braille- und in Reliefschrift beschrieben. Im zweiten Abschnitt werden den Teilnehmern der Führungen verschiedene Tastmodelle gezeigt und erläutert, darunter ein Fuß und ein Stück von einem Gewand eines Engels – das sind Originale aus der Sammlung des Museums –, ein nachgestalteter Kelch, zwei Klötze aus Linde und aus Eiche, um die verschiedenen Holzarten, die für den Kirchenbau verwendet wurden, zu dokumentieren und schließlich Modelle von einem alten Altartuch mit Stickereien. Eine Besonderheit stellen die fünf Tastmodelle dar, die zuletzt präsentiert werden. Das sind Nachgestaltungen des Jesus am Kreuz, seines Haares, seiner Dornenkrone, seines Lendenschurzes und eines Nagels, mit dem er ans Kreuz geschlagen wurde. Das Original der Figur hängt in der Kirche.
Die Führungen dauern ca. 2 Stunden und sind Tandemführungen. Sie werden von einem Guide vom Stadtmuseum und von einem blinden/sehbehinderten Guide durchgeführt. Beide Guides sind Kunstvermittlerinnen.
Führungen, die an Freitagen stattfinden, enden kurz vor Beginn der Orgelmusik um 17 Uhr, so dass die Teilnehmer noch in einen musikalischen Genuss kommen können.
Stand 2024
Kontakt
Museum Nikolaikirche
Nikolaikirchplatz
10 17 8 Berlin
Termine
Die Führungen finden vier- bis fünfmal im Jahr statt.
Die Termine sind zu finden auf der Homepage der Stiftung Stadtmuseum Berlin www.stadtmuseum.de.
Informationen auch telefonisch unter 030 / 24 00 21 62 montags bis freitags zehn bis 18 Uhr (außer an Feiertagen) und per E-Mail unter .
Tickets
Tickets für die Führungen gibt es an der Kasse im Museum Nikolaikirche oder im Ticket-Online-Shop unter www.stadtmuseum.de.
Die Teilnehmerzahl beträgt maximal zehn Personen
Preise
- Die Führungen kosten fünf Euro pro Person, darin ist der Eintritt für das Museum enthalten.
- Die Führungen, die an den Museumssonntagen stattfinden, sind kostenfrei.
Hilfsmittel
Blindenführhunde sind willkommen.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung vom U-Bahnhof Rotes Rathaus (U5) zum Museum Nikolaikirche, Nikolaikirchplatz, 10 17 8 Berlin
Begriffserklärungen und Erläuterungen zu den Wegbeschreibungen finden Sie im Glossar auf unserer Seite.
Vom Bahnsteig in Fahrtrichtung Kaulsdorf-Nord / Hönow
Am Leitsystem bis zum Ende des Bahnsteiges in Fahrtrichtung. 180-Grad-Drehung. Etwa 20 Meter weiter bis zum zweiten Aufmerksamkeitsfeld. Links entlang. Einige Meter weiter bis zum Aufmerksamkeitsfeld. Links entlang. Einige Meter weiter. Der erste Treppenaufgang endet in einem Verbindungsgang. Rechts entlang. Wenige Schritte weiter. Rechts entlang. Der zweite Treppenaufgang endet in einer Fußgängerzone.
Wenige Schritte weiter bis zum Leitstreifen. Rechts entlang. Wenige Schritte weiter bis zum Fußgängerweg. Links entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 20 Meter weiter bis zur ersten Einfahrt. Achtung: Poller! Etwa 20 Meter weiter (Achtung: Poller!) bis zur zweiten Einfahrt. Achtung: Poller! Etwa 30 Meter weiter (Achtung: Poller!) bis zur Plus-Kreuzung Rathausstraße / Spandauer Straße. Poller. Links entlang. Rechter Hand Spandauer Straße. Wenige Schritte weiter.
An der taktil-akustischen Ampel die Spandauer Straße mit Fußgängerinsel und Fahrradweg überqueren. Rechter Hand Rathausstraße. Einige Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. Wenige Schritte weiter bis zum Ende der Grünflächenkante. Rechts entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 60 Meter weiter (Achtung: Häuser- und Grünflächenkante möbliert!) bis zum Hausvorsprung. Rechts orientieren. Einige Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 20 Meter weiter bis zur T-Kreuzung Rathausstraße / Poststraße. Links entlang. Rechter Hand Poststraße. Etwa 100 Meter weiter (Achtung: Häuser- und Straßenkante möbliert; Poller!) bis zur Plus-Kreuzung Poststraße / Propststraße.
Die Propststraße überqueren. Rechter Hand Poststraße. Etwa 25 Meter weiter bis zur T-Kreuzung Poststraße / Straße Nikolaikirchplatz. Links entlang. Rechter Hand Straße Nikolaikirchplatz. Etwa 20 Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. An der Grünflächenkante orientieren. Wenige Schritte weiter bis zur Unterbrechung. Wenige Schritte weiter. Rechter Hand Grünflächenkante. An der Grünflächenkante orientieren. Wenige Schritte weiter. Rechts entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. Wenige Schritte weiter bis zur Wand der Nikolaikirche. Links entlang. Rechter Hand Wand. Einige Meter weiter ist die Nikolaikirche.
Große rustikale Holzflügeltüren mit Eisenklinke. Metallener Fußabtreter. Wenige Schritte weiter bis zum Läufer. Wenige Schritte weiter bis zum Ende des Läufers. Achtung: gläserne Schwenktüren mit vertikalen Metallgriffen. Wenige Schritte weiter. Infotresen und Kasse rechts.
Treffpunkt für die Führungen ist der Eingangs- bzw. Kassenbereich.
Vom Bahnsteig in Fahrtrichtung Hauptbahnhof
Am Leitsystem entgegen der Fahrtrichtung bis zum Ende des Bahnsteigs. 180-Grad-Drehung. Etwa 20 Meter weiter bis zum zweiten Aufmerksamkeitsfeld. Rechts entlang. Einige Meter weiter bis zum Aufmerksamkeitsfeld. Rechts entlang. Einige Meter weiter. Der erste Treppenaufgang endet in einem Verbindungsgang. Rechts entlang. Etwa 20 Meter weiter. Rechts entlang. Der zweite Treppenaufgang endet in einer Fußgängerzone.
Wenige Schritte weiter bis zum Leitstreifen. Rechts entlang. Wenige Schritte weiter bis zum Fußgängerweg. Links entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 20 Meter weiter bis zur ersten Einfahrt. Achtung: Poller! Etwa 20 Meter weiter (Achtung: Poller!) bis zur zweiten Einfahrt. Achtung: Poller! Etwa 30 Meter weiter (Achtung: Poller!) bis zur Plus-Kreuzung Rathausstraße / Spandauer Straße. Poller. Links entlang. Rechter Hand Spandauer Straße. Wenige Schritte weiter.
An der taktil-akustischen Ampel die Spandauer Straße mit Fußgängerinsel und Fahrradweg überqueren. Rechter Hand Rathausstraße. Einige Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. Wenige Schritte weiter bis zum Ende der Grünflächenkante. Rechts entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 60 Meter weiter (Achtung: Häuser- und Grünflächenkante möbliert!) bis zum Hausvorsprung. Rechts orientieren. Einige Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Rathausstraße. Etwa 20 Meter weiter bis zur T-Kreuzung Rathausstraße/Poststraße. Links entlang. Rechter Hand Poststraße. Etwa 100 Meter weiter (Achtung: Häuser- und Straßenkante möbliert; Poller!) bis zur Plus-Kreuzung Poststraße / Propststraße.
Die Propststraße überqueren. Rechter Hand Poststraße. Etwa 25 Meter weiter bis zur T-Kreuzung Poststraße / Straße Nikolaikirchplatz. Links entlang. Rechter Hand Straße Nikolaikirchplatz. Etwa 20 Meter weiter bis zur Grünflächenkante. Links entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. An der Grünflächenkante orientieren. Wenige Schritte weiter bis zur Unterbrechung. Wenige Schritte weiter. Rechter Hand Grünflächenkante. An der Grünflächenkante orientieren. Wenige Schritte weiter. Rechts entlang. Rechter Hand Grünflächenkante. Wenige Schritte weiter bis zur Wand der Nikolaikirche. Links entlang. Rechter Hand Wand. Einige Meter weiter ist die Nikolaikirche.
Große rustikale Holzflügeltüren mit Eisenklinke. Metallener Fußabtreter. Wenige Schritte weiter bis zum Läufer. Wenige Schritte weiter bis zum Ende des Läufers. Achtung: gläserne Schwenktüren mit vertikalen Metallgriffen. Wenige Schritte weiter. Infotresen und Kasse rechts.