Jugendstil-Bank hinter der Nikolaikirche – Audiodeskription

Die Bank steht hinter der Nikolaikirche und nimmt in etwa eine Fläche von fünf mal drei Meter ein. Ihre Konstruktion zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus. Zum einen hat die Bank eine halbkreisförmige Rundung. Zum anderen besitzt sie die typischen Elemente des Jugendstils durch die floral gestaltete Struktur ihrer Rückenfront.

Die Rückenlehne wird durch zwei Reihen waagerecht verlaufender schmaler Bretter gebildet, die auf einem filigranen Metallkonstrukt befestigt sind. Dieses Metallkonstrukt bildet sich aus 19 senkrechten Metallstangen, die durch  gebogene Stangen verbunden und mit Ringen und stilisierten Blüten verziert sind.

Die 19 senkrechten Metallstangen ragen über das obere Brett hinaus. Sie enden abwechselnd in einer stilisierten dreiblättrigen Lilienblüte direkt über dem oberen Brett oder in einer sich öffnenden Blütenknospe.

Zwischen den senkrechten Stangen und den schmalen Brettern der Rückenlehne schaffen diagonal laufende gebogene Metallstangen die Verbindungen für eine stabile Rückenlehne und transportieren gleichzeitig die jugendstilige Architektur der Bank. Am Fuße der Knospen-Stangen setzt auf beiden Seiten jeweils ein Paar gebogener Stangen an und öffnet sich zu einer schwungvollen Ellipsenform. Diese erreicht ihre größte Breite auf Höhe der mittleren Reihe Bretter. Danach läuft das Stangenpaar symmetrisch schwungvoll wieder zusammen und endet auf einem Punkt unterhalb der oberen Brettreihe und direkt an der im Wechsel folgenden Lilienstange. Optisch erzeugt das den Eindruck zweier zu beiden Seiten der Knospenstange herauswachsender Blätter, die sich nach oben hin bis zur nächsten Stange erstrecken. Dieses Muster wiederholt sich über die gesamte Länge der Bank.

Zwischen dem oberen und dem untern Brett sind an den senkrechten Knospen-Stangen  auf beiden Seiten Ringe eingefügt.

Was im Einzelnen wie das zufällige Treffen der verschiedenen Elemente wirkt, erzeugt im Ganzen betrachtet das Bild eines Blumen-Arrangement. Die senkrechten Metallstangen werden zu Blumenstielen die Blüten und Knospen tragen. An ihnen wachsen die Blätter die optisch aus den ellipsenförmig gestalteten gebogenen Stangen entstehen. Die Ringe an den Knospen-Stangen könnten dann als Knospen im Anfangsstadium oder vielleicht sogar als Früchte interpretiert werden. Die Sitzfläche aus Holz wird von 10 Steinsockeln getragen. Ihre Bretter werden vom hinteren bis zum vorderen Bereich immer schmaler, so dass die Bank eine halbkreisförmige Rundung bekommt. Die floral abstrakten Ornamente aus Metall mit ihren fließenden Linien der Rückenlehne ergeben im Zusammenspiel mit dem rustikalen Unterbau aus Stein und Holz eine harmonische Einheit.