Ephraimpalais – Audiodeskription
Der Ephraimpalais ist ein Rokokopalais aus dem 18. Jahrhundert. Er steht in der Poststraße im Nikolaiviertel und beherbergt heute ein Museum. Der Palais ist etwa vierzig Meter hoch und hat vier Etagen. Wegen der zahlreichen Zierelemente, die ihn schmücken, wird er auch als „schönste Ecke Berlins“ bezeichnet. Die meisten Zierelemente sind an der mittleren Fassade zu finden: Säulen, die einen Balkon tragen, der mit einem goldfarbenen Gitter versehen ist, Putten und aufwendig gestaltete Türen. Die linke und die rechte Fassade sind hingegen relativ schmucklos. Ein Element, das sich vertikal über alle drei Fassaden zieht, ist das etwa zwanzig Zentimeter breite und mit unterschiedlichen Ornamenten geschmückte Gesims zwischen der zweiten und dritten Etage.
Im Erdgeschoss der mittleren Fassade befindet sich die etwa zwei Meter breite und drei Meter hohe dunkelbraune Eingangstür. Sie hat zwei Flügel und eine Klinke aus Messing. Auffallend ist der Türbogen im oberen Bereich, der aus neun kleinen Fensterscheiben aus hellbraunem Glas zusammengesetzt ist. Links und rechts von der Tür finden wir jeweils zwei Säulenpaare, die einen Balkon tragen, der sich in der ersten Etage über die gesamte mittlere Fassade erstreckt. Die Säulen sind schlank und besitzen eine glatte Oberfläche. Der Balkon ist, wie die Fassade, abgerundet. Sein Geländer ist etwa einen halben Meter hoch und besteht aus goldfarbenen Gittern. Die Gitter weisen die unterschiedlichsten verspielten Formen des Rokoko – Kurven, Kreise und Schwünge – aus. Unterbrochen wird das Geländer von kindlich aussehenden wohlgenährten Engeln, sogenannten Putten, die auf Sockeln stehen. Sie sind etwa einen halben Meter groß, treten paarweise oder einzeln auf und bestehen aus Sandstein. Den Hintergrund des Balkons bilden drei etwa zwei Meter breite und drei Meter hohe Türen. Sie bestehen aus den beiden Türflügeln aus Glas mit weißen Holzrahmen und aus einem halbrunden Türbogen darüber, dessen Glas von feinen geschwungenen Holzleisten durchzogen ist.
In der zweiten Etage finden wir drei Balkone, die ebenfalls von Geländern aus Goldgittern begrenzt werden. Getragen werden sie von geschwungenen Elementen aus Sandstein, die aus der Fassade herausragen. In der dritten Etage gibt es, in einer Linie mit der Eingangstür, nur noch einen Balkon. Auch er weist das typische verspielte Rokoko-Geländer auf. Sehenswert ist die Dachbegrenzung. Dabei handelt es sich um eine etwa dreißig Zentimeter hohe Balustrade aus Sandstein, die die gesamte Breite der mittleren Fassade einnimmt. Auf der Balustrade stehen im Abstand von jeweils etwa zwei Metern vier etwa ein Meter hohe Sandsteingefäße. Sie besitzen die Form von Vasen.
Erwähnenswert sind noch die schmiedeeisernen Schutzgitter vor den beiden Fenstern im Erdgeschoss der rechten Fassade, die ebenfalls Rokokoformen aufweisen, sowie die beiden Dachfenster ganz außen auf der linken beziehungsweise auf der rechten Fassade. Sie besitzen runde Fenster und ein geschwungenes Dach und sehen wie große Froschaugen mit Augenbrauen aus.