Gasthaus Zum Nußbaum – Audiodeskription

Das Gasthaus Zum Nußbaum befindet sich an der Ecke Propststraße, Straße zum Nußbaum im Nikolaiviertel. Bei dem Gebäude handelt es sich um den Nachbau des Altberliner Gasthauses Zum Nußbaum, das von seiner Errichtung 1571 bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1943 an einer anderen Stelle stand. Das Gebäude hat zwei sehenswerte Fassaden zu bieten, die vordere Fassade mit dem Eingangsbereich und dem Nussbaum davor, der dem Gasthaus den Namen gab, und die rechte seitliche Fassade mit dem hohen und breiten Dach.

Die vordere Fassade, die wir von der Propststraße aus betrachten können, ist etwa 20 Meter breit und 30 Meter hoch. Sie hat zwei Geschosse und läuft in einen spitzen Giebel aus. Sie besitzt – wie die gesamte Fassade des Gebäudes – eine beige Farbe. Das Erdgeschoss ist deutlich von den zwei oberen Geschossen unterscheidbar. Es besteht aus einzelnen unverputzten Steinen und seine Farbe ist etwas dunkler, während die Obergeschosse mit einem hellen Putz versehen sind. Zudem ragt die untere Kante der beiden Obergeschosse etwas über das Erdgeschoss heraus.

Die Blicke auf sich zieht sofort der Nussbaum, der im Außenbereich links von der Eingangstür steht. Obwohl der Baum noch sehr jung zu sein scheint – sein Stamm und die Äste sind relativ schmal – hat er bereits die Höhe des Gebäudes erreicht. Im Winter kahl, entfaltet sich hier in der wärmeren Jahreszeit die ganze Pracht eines Nussbaumes mit grünen Blättern, weißen Blüten und unzähligen Vögeln in seiner Krone. Unter dem Baum entdecken wir etliche Stühle und Tische sowie drei Laternen, deren Glaszylinder auf einer Eisenstange angebracht sind. Umgeben ist der Außenbereich von einem grün gestrichenen Staketenzaun. An seiner Vorderseite hängt ein kleines blaues Emailleschild mit der Aufschrift „Biergarten“. Im Erdgeschoss mittig befindet sich die Eingangstür zum Gasthaus. Sie ist aus dunklem Holz und eher unscheinbar. Rechts neben der Eingangstür geht es zum Keller hinunter. Die dunkle hölzerne Kellertür, die mit zwei schwarzen Metallriegeln im unteren und oberen Bereich versehen ist, führt in einen Vorbau hinein. Rechts neben dem Vorbau hängt eine Tafel aus Graphit, die mit Fotos und Texten über die Geschichte des Gasthauses informiert. Die beiden oberen Geschosse der vorderen Fassade warten mit interessanten Details auf. So finden wir zum Beispiel in der Mitte – direkt über der Eingangstür – in altdeutscher Schrift den Namen der Gaststätte – „Zum Nußbaum“ – mit schwarzer Farbe geschrieben. Die alte Schreibweise von Nußbaum mit einem sogenannten Rucksack-s wurde hier beibehalten. Links und rechts neben diesem Schriftzug sind Bierkrüge, aus denen ein Kinderkopf mit blonden Haaren herausguckt, aufgemalt. Das sind Werbezeichnungen der Firma „Berliner Kindl“. Ganz rechts hängt ein Straßenschild aus weißer Emaille, auf dem „Propststraße“ schwarz geschrieben steht. Das erste Geschoss der vorderen Fassade hat vier Fenster und das zweite Geschoss zwei, die alle die gleiche Größe haben. Ganz oben im Giebel, der hier spitz zusammenläuft, gibt es noch zwei kleinere Fenster.

Die rechte seitliche Fassade ist zirka 30 Meter breit und 30 Meter hoch. Auch hier ist das Erdgeschoss mit den unverputzten Steinen wieder deutlich vom oberen Bereich des Hauses zu unterscheiden. Im Unterschied zur vorderen Fassade gibt es keine Türen, sondern nur Fenster, die meisten im Erdgeschoss, und anstelle des zweiten Geschosses und des Giebels finden wir die breite, hohe Fläche des Daches.

Auffällig sind vor dem Haus die beiden etwa ein Meter 50 großen Bierfässer, die mit einer runden Tischplatte versehen, als Abstellfläche für den schnellen Trinkgenuss bereitstehen. Sie befinden sich vor einer bei höheren Temperaturen geöffneten Fensterluke, aus der die Getränke herausgereicht werden. Rechts neben dieser Fensterluke gibt es zwei Fenster und links ein Fenster und eine dunkle Metalltafel, die ebenfalls über die Geschichte des Gasthauses informiert. Weitere interessante Details sind im rechten Bereich des ersten Geschosses eine schöne große Glaslaterne, die an einem Kandelaber aus Metall angebracht ist, und ganz links an der Hausecke wiederum eine Bierwerbung, den bereits bekannten Krug mit Kinderkopf, der diesmal aber auf einem runden, frei hängenden Metallschild aufgetragen ist. Das Dach zieht sich über die gesamte Breite des Hauses und nimmt von den 30 Metern Höhe zirka 20 Meter ein. Gedeckt ist es mit dunkelroten Ziegeln. Gleich über der Dachrinne finden wir die Fenstergauben, zwei auf der linken und eins auf der rechten Seite, die wie große Augen aus der Dachfläche herausgucken. Oben auf dem Dachfirst thront in der Mitte der Schornstein, ein zirka ein Meter mal 80 Zentimeter großer dunkelroter Quader.