Lessinghaus – Audiodeskription

Das Lessinghaus ist ein Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert hinter der Nikolaikirche, am Nikolaikirchplatz. Hier wohnte von 1752 bis 1755 der bedeutende Dramatiker Gotthold Ephraim Lessing. Es handelt sich bei dem Haus jedoch nicht mehr um das ursprüngliche Gebäude, sondern um einen originalgetreuen Nachbau aus den Jahren 1985/86.

Das Haus ist etwa 25 Meter hoch. Es hat drei Geschosse und ein hohes Dach. Es ist mit seinen nur drei Fensterachsen und etwa sieben Metern Breite sehr schmal. So wirkt es etwas eingezwängt zwischen den anderen alten Bürgerhäusern links und rechts. Die Fassade ist weiß. Die beiden Obergeschosse ragen etwa einen halben Meter über das Erdgeschoss nach Art eines Erkers heraus. Sie werden von vier dunkelbraunen Fachwerkverstrebungen, die die Form eines Winkels besitzen, getragen und besitzen jeweils drei Fenster mit einem dunklen Holzrahmen. Vor dem Haus befindet sich ein schmaler gepflasterter Bürgersteig. Eine etwa zwei Meter breite Treppe aus Stein führt auf der rechten Seite zur Eingangstür im Erdgeschoss hinauf. Die Treppe besitzt auf beiden Seiten ein filigran gestaltetes Metallgeländer. Die Eingangstür ist aus dunklem Holz. Über der Tür hängt eine Laterne aus Metall. Links neben der Eingangstür befinden sich zwei Fenster. Neben diesen links ist ein kleines weißes Schild aus Emaille mit der Hausnummer 7 und einem schwarzen Pfeil darauf, der wiederum nach links zeigt, angebracht. Unter dem mittleren Fenster des ersten Geschosses hängt eine Tafel aus dunkler Bronze, auf der steht: Hier stand das Haus, in dem Lessing 1765 „Minna von Barnhelm“ beendete. Die Stadt Berlin 1913. Über der Schrift finden wir in einer kreisförmigen Einfassung das Porträtrelief Lessings. Das Dach mit den dunkelroten Ziegeln geht steil in die Höhe. Das Besondere an diesem Dach ist die Satteldachgaube: ein Fenster, das aus dem Dach herausragt und wie der Mastkorb eines Segelschiffes in der Luft zu schweben scheint.

Das Lessinghaus hat viele interessante historische Details zu bieten. Diese Details und die beschauliche Lage des Hauses in einer ruhigen Gasse hinter der Nikolaikirche versetzen den Betrachter mit einiger Phantasie in die (vermeintlich) gute alte Zeit.