Altes Museum
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Einführung
Das Alte Museum war das erste Gebäude auf der später so genannten Berliner Museumsinsel. Es liegt an der Nordseite des Lustgartens. Den Auftrag zum Bau des Museums erteilte der preußische König Friedrich Wilhelm III. 1821 dem Architekten Karl Friedrich Schinkel. Nachdem die Kulturgüter Preußens bis dahin nur den Adligen in ihren Schlössern vorbehalten gewesen waren, sollten sie nun in einem zentralen Kunstmuseum der bürgerlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das war eine Entwicklung, die sich damals in vielen Staaten Europas nach den Befreiungskriegen und dem Ende der Fremdherrschaft durch Napoleon I. vollzog. Freilich sollte das Museum damit nicht den königlichen Blicken entzogen werden, im Gegenteil, sein Standort befand sich genau gegenüber dem Schloss, dem heutigen Humboldt-Forum. Karl Friedrich Schinkel lebte von 1781 bis 1841. Vor dem Alten Museum hatte er bereits die Neue Wache Unter den Linden und das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt geplant und gebaut. Seine zahlreichen Bauwerke prägen Berlin bis heute. Obwohl die Pläne für das Museum sehr ehrgeizig waren, hatte König Friedrich Wilhelm III. den Planungen enge finanzielle Grenzen gesetzt. Schinkel löste das Dilemma so, dass er sich bei der Gestaltung auf die monumentale vordere Front konzentrierte, die einen prunkvollen griechischen Tempel imitierte, während er die Seiten- und Rückfassaden vergleichsweise schlicht hielt. Das Baugelände zwischen den Armen der Spree war sehr sumpfig, ein Problem, das später die gesamte Museumsinsel betraf. Deshalb wurden bereits vor Baubeginn 3.000 Kiefernstämme als Fundament in den Boden getrieben, um die Baulast zu tragen. Erst 1825, nach vierjähriger Planungs- und Vorbereitungszeit, begannen die Bauarbeiten. Der Baukomplex des Alten Museums ist rechteckig angelegt. Er umfasst zwei Innenhöfe und einen zentralen zweigeschossigen Kuppelraum, die Rotunde, deren blockhafte Außenhülle den Gesamtbau überragt. Die Eröffnung des Gebäudes, das damals noch Königliches Museum hieß, fand pünktlich 1830 zum 60. Geburtstag von Friedrich Wilhelm III. statt. Die beiden eindrucksvollen Reiterstatuen vor dem Museum, „Löwenkämpfer zu Pferde“ von Albert Wolff und „Amazone zu Pferde“ von August Kiß, kamen erst später hinzu, ebenso die berühmte Granitschale. Letztere ist bis heute die größte Steinschale weltweit, die aus einem Stein gemeißelt wurde. Der Stein war ursprünglich Teil eines riesigen Findlings, der seit der letzten Eiszeit in den Rauener Bergen östlich von Berlin lag. Nachdem man den Findling in zwei Teile gesprengt hatte, wurde der größere Teil mit einem Kahn auf der Spree nach Berlin transportiert und mittels modernster Dampfmaschinen-Technik in einer Werkstatt nahe dem Museum zu einer Schale umgeformt. 1834 wurde sie vor dem Alten Museum aufgestellt. Der Lustgarten hingegen existierte bereits im 17. Jahrhundert als königlicher Küchengarten und wurde später zum barocken Schmuckgarten umgestaltet. Im 19. Jahrhundert diente er als Versammlungs- und Aufmarschplatz, heute ist er eine Grünfläche zum Verweilen für Touristen. Das Alte Museum gilt heute als ein Meisterwerk des Berliner Klassizismus. Schwerpunkt der Ausstellungen war und ist die klassische Antike. Während sich das Untergeschoss Kunst, Vasen, Skulpturen und Relikte aus dem antiken Griechenland widmet, zeigt das Obergeschoss Kunstwerke und archäologische Zeugnisse aus dem Italien der Etrusker und der Römischen Kaiserzeit.