Haus Schustehrusstraße 13

Das Haus Schustehrusstraße 13

Dieses Gebäude ist ein echtes Original: das einzige noch erhaltene Wohnhaus aus den Gründertagen der Stadt Charlottenburg. Älter ist hier nur das Schloss.

Gebaut wurde das Haus um 1712 für den Goldschmied Gottfried Berger. Es ist ein typisches Altstadt-Modellhaus, entworfen vom Hofbaumeister Eosander von Göthe für die ab 1705 errichtete neue Residenzstadt des ersten preußischen Königs Friedrich I.

So wie der kleine Lehmbau sahen vor etwa 300 Jahren alle Bürgerhäuser in der Altstadt aus. Seitdem ist das Gebäude allerdings mehrfach umgestaltet worden. Nach einem illegalen Teilabriss durch Immobilien-Spekulanten an Heiligabend 1983 wurde es gemäß dem Zustand von 1800 originalgetreu rekonstruiert. Es steht unter Denkmalschutz. Für Martin Sperlich, den ehemaligen Direktor des Charlottenburger Schlosses, ist dieses Häuschen „so wichtig wie das Schloss“.

Audiodeskription Schustehrusstraße 13

Das eingeschossige Gebäude misst etwa 20 Meter in der Breite und nur drei Meter 50 in der Höhe. Es liegt eingebettet zwischen vierstöckigen modernen Mietshäusern und wirkt wie ein zwergenhaftes Relikt früherer Zeiten. Charakteristisch ist die grüne Farbe der Fassade und das spitze rote Ziegeldach.

Vor dem Haus steht ein hüfthoher Holzlattenzaun, dessen weiße Farbe im auffälligen Kontrast zur hellgrün getünchten Lehmfassade steht. Ein schmaler, mit Kieselsteinen gepflasterter Vorgarten grenzt das Grundstück vom Fußgängerweg ab.

Über der Eingangstür thront ein quadratischer Dachgiebel, der ein wenig hervorragt, mit einem kleinen, halbkreisförmigen Fenster darin. Überkront wird der Giebel von einem dreieckigen Spitzbogen. In die Fassade sind fünf rechteckige Fensteröffnungen eingelassen, sowie eine etwa ein Meter 50 breite Eingangstür in der Mitte und eine etwa zwei Meter 50 breite Tordurchfahrt an der rechten Seite. Die Fenster sind zweiflügelig und können mit den dunkelgrünen hölzernen Fensterläden verschlossen werden. Das etwa zwei Meter 50 hohe Satteldach ist linksseitig wie ein kleiner Hügel gerundet. In die Dachfläche, links und rechts vom Giebel sind zwei kleine quadratische Gauben eingelassen mit rechteckigen Fenstern darin. Aus dem Dachfirst ragt ein gemauerter Schornstein.

Durchschreitet man die gepflasterte Tordurchfahrt, stößt man nach einigen Schritten auf den ersten, den kleineren Hof. Durchquert man einen kleinen Raum dahinter, gelangt man auf den zweiten, den größeren Hof. Hier steht die Ruine eines ehemaligen Tanzsaales, von dem nur eine etwa sechs Meter lange und drei Meter hohe Backsteinmauer mit offenen Rundbögen übriggeblieben ist. Weinranken überwachsen die Ruinenwand.

Das Innere des historischen Gebäudes ist für die Öffentlichkeit zugänglich, hier befindet sich das Keramik-Museum Berlin, welches aber weder tastbare Objekte noch Audioguides zur Verfügung stellt. Die Öffnungszeiten: Freitag bis Montag von 13 Uhr bis 17 Uhr.