Elefantentor

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Das Elefantentor

Der südliche Eingang zum Berliner Zoo und eines seiner Wahrzeichen

Der südliche Eingang zum Berliner Zoologischen Garten an der Budapester Straße existiert seit 1880. Allerdings stand hier zunächst nur ein einfaches Kassenhäuschen. Als sich Ende des 19. Jahrhunderts die Verkehrssituation an dieser Stelle veränderte (die Budapester Straße war damals noch eine Fortführung des Kurfürstendamms), beschloss man, einen neuen und vor allem attraktiveren Eingang einzurichten. An dem öffentlichen Wettbewerb, den die Zooverwaltung ausschrieb, beteiligten sich 20 Architekten und Architektengemeinschaften. Den Zuschlag erhielten die Architekten Carl Zaar und Rudolf Vahl, die bereits Erfahrungen mit Zoobauten besaßen. Ihr Entwurf für den neuen Eingang sah ein hölzernes Tor im japanischen Stil vor, unter dessen mittleren Torbogen ein großer Springbrunnen stehen sollte. Da der Brunnen zu viel Raum eingenommen hätte, entschied man sich für Elefantenskulpturen an jeder Seite des Tores. Daher auch der Name Elefantentor.

Die beiden liegenden Indischen Elefanten, die das Dach des Tores tragen sollten, wurden von dem Hannoveraner Bildhauer Wilhelm Mues geschaffen. Sie bestanden aus Sandstein. Das Dach bekam eine fernöstlich anmutende geschwungene Form. Vom mittleren Torbogen hing eine Dreier-Laterne herab. Das Elefantentor entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem Wahrzeichen des Berliner Zoos.

Im November 1943 wurde es durch Brandbomben zerstört. An seiner Stelle wurden nach dem Krieg zwei provisorische Kassenhäuschen errichtet. Erst Anfang der 1980er Jahre beschloss man, den originalgetreuen Wiederaufbau des Tores in Auftrag zu geben. Der Entwurf für das neue Tor wurde unter Zuhilfenahme von Fotos und alten Postkarten von den Architekten Schaefers und Löffler erstellt. 1983 begannen die Arbeiten. Die Kosten übernahm die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Der Sandstein für die Elefanten stammte aus dem Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz. Die Lieferung erfolgte durch den VEB Elbenaturstein in Dresden, dessen Angebot deutlich günstiger als die der westdeutschen Steinmetzfirmen war. Um dieses Geschäft abschließen zu können, musste ein Vertrag zwischen dem Senat von Westberlin und der Regierung der DDR geschlossen werden. Die Elefanten bestanden aus je vier Blöcken. Der schwerste Block, das Mittelteil, wog 15 Tonnen und war 2,70 Meter hoch. Hinzu kamen das Podest und die Säulen, die ebenfalls als Einzelteile angefertigt wurden. Den Transport nach Westberlin führte der VEB Elbenaturstein mit Hilfe von Spezialfahrzeugen durch.

Die figürliche Ausschmückung der Sandsteinelefanten sowie die Holzschnitzarbeiten im Torgiebel übernahm der Tierbildhauer Hans-Joachim Ihle. Das Berliner Energieversorgungsunternehmen Bewag finanzierte die Nachbildung der alten Dreierlampe im Torbogen. Am 19. Oktober 1984 fand das Richtfest für das neue Elefantentor statt. Im Gegensatz zum Originaltor von 1899 steht es frei, die Absperrgitter liegen hinter den Elefantenfiguren. Man betritt den Zoo allerdings nicht durch das Tor, sondern geht links daran vorbei. Hier an der linken Seite befindet sich auch das ebenfalls Anfang der 1980er Jahre neu errichtete Kassenhäuschen. Nachts wird das Elefantentor angestrahlt. Heute zählt es wieder zu den Wahrzeichen des Zoologischen Gartens und steht unter Denkmalschutz.

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