Reichstagsgebäude

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Das Reichstagsgebäude

Mit der Proklamation des Deutschen Kaiserreichs 1871 wurde Berlin zur Reichshauptstadt. Das neu entstandene Parlament benötigte nun einen Regierungssitz. Aus einem Wettbewerb ging der Architekt Paul Wallot aus Frankfurt am Main als Sieger hervor. Nach seinen Plänen entstand von 1884 bis 1894 ein repräsentatives Gebäude.

Die noch heute erhaltene Inschrift im Giebel „Dem Deutschen Volke“ wurde erst 1916 hinzugefügt.

Mit dem Reichstagsgebäude sind bedeutende Wendepunkte und Ereignisse der deutschen Geschichte verbunden. Am 9. November 1918 rief der SPD-Politiker Philipp Scheidemann vom Balkon am Westportal die Republik aus. Am Abend des 27. Februar 1933 ereignete sich der „Reichstagsbrand“, den die Nationalsozialisten nutzten, um noch in derselben Nacht mit massivem Terror gegen politische Gegner vorzugehen. Am 30. April 1945 hissten zwei Sowjetsoldaten eine rote Fahne auf dem Dach des Reichstages und symbolisierten damit den Sieg der Sowjetunion über das „Dritte Reich“.

Nach 1945 wurde in dem Haus, das im Krieg schwer beschädigt worden war, ein Museum über den Bundestag und die Geschichte des Reichstagsgebäudes eingerichtet.

Nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 beschloss der gesamtdeutsche Bundestag den Umzug von Parlament und Regierung von Bonn nach Berlin und damit die Verlegung des Bundestages in das Reichstagsgebäude. Dafür musste das Reichstagsgebäude zu einem modernen Plenargebäude umgebaut werden.

Bevor die Bauarbeiten begannen, fand im Sommer 1995 eine spektakuläre Kunstaktion statt. Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude verhüllte das komplette Gebäude zwei Wochen lang mit einer rund 100.000 Quadratmeter großen silberfarbenen Plane. Die Verhüllung zog über 5 Millionen Besucher an und verschaffte dem Reichstagsgebäude internationale Popularität.

Anschließend wurde unter der Leitung des britischen Stararchitekten Sir Norman Foster der Reichstag umgebaut. Die Arbeiten endeten mit der ersten Sitzung des Bundestages im neuen Reichstagsgebäude am 19. April 1999.

Die nachträglich konzipierte begehbare Kuppel entwickelte sich zu einer viel besuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins. Sie misst 38 Meter im Durchmesser, hat eine Höhe von 23,5 Meter und wiegt 1.200 Tonnen. Täglich werden im Durchschnitt 8.000 Besucher gezählt.

Obwohl in dem Reichstagsgebäude der Deutsche Bundestag seinen Sitz hat, wird es von den meisten Menschen nur verkürzt „Reichstag“ genannt.

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